Am 17. April 2025 wurde in Britz erneut eine Frau mutmaßlich von ihrem Ex-Partner getötet. Immer wieder werden Frauen ermordet, weil sie Frauen sind. Diese Taten sind Femizide. Und sie sind Ausdruck eines strukturellen Problems: Gewalt gegen Frauen beginnt selten mit dem Mord. Sie beginnt mit Kontrolle, Drohungen, Schlägen. Ein Femizid ist die höchste Eskaltionsstufe.
Ich habe zusammen mit unserem innenpolitischen Sprecher, Vasili Franco, den Senat gefragt: Wie steht es um Femizide, partnerschaftliche und innerfamiliäre Gewalt in Berlin? Die Antwort zeigt das Ausmaß der Gewalt gegen Frauen:
- Seit 2023 wurden in Berlin 50 Frauen durch Männer getötet. In 20 Fällen geht die Polizei von partnerschaftlicher oder häuslicher Gewalt aus.
- Im Schnitt wurde seit 2023 mind. ein Femizid pro Monat begangen
- Nur in 6 Fällen war die Frau vor der Tat als Gewaltbetroffene bei der Polizei bekannt.
- Allein 2024 wurden rund 10.000 Frauen Opfer von Gewalt in einer Partnerschaft (dazu zählen z.B. Taten wie Stalking, Bedrohung oder Körperverletzung)
- 2024 hat die Polizei 2.088 Wegweisungen gegen Gewalttäter ausgesprochen, das sind fast 6 pro Tag – allein in Berlin
Die schriftliche Anfrage mit weiteren Zahlen ist hier zu finden.
Berlin hat sich zur Umsetzung der Istanbul-Konvention verpflichtet. Doch es gibt noch immer Lücken im Schutzsystem. Für mich ist klar: Wir müssen die Perspektive der Betroffenen in den Mittelpunkt stellen.
Was wir fordern:
- Femizide endlich klar definieren und statistisch erfassen – Berlin muss hier vorangehen!
- Gewalttäter für vier statt zwei Wochen aus der Wohnung verweisen
- Die neu geschaffenen Fallkonferenzen konsequent umsetzen